Zertifiziert klimaneutraler Standort der ASS Maschinenbau GmbH in 51491 Overath.

"Auf zur Null"

Saubere Produktion - Der Automatisierungsspezialist ASS denkt nachhaltig, auch aus wirtschaftlichen Gründen. Ein Interview mit Reinhold Ziewers.

[Frage] Herr Ziewers – Die Unternehmensstrategie ist bereits seit geraumer Zeit auf nachhaltige Produktion und Energieeffizienz ausgelegt. Seit wann arbeitet ASS daran, klimaneutral zu produzieren?

[Reinhold Ziewers] Schon 2012 bei der Konzeption unseres neuen Gebäudes haben wir darüber nachgedacht, welche Stellschrauben wir in Sachen Energieeffizienz und Produktionsverbesserung haben. Wenn man das clever macht, gehen die Punkte Effizienz und Nachhaltigkeit nämlich schön miteinander einher. Wärmerückgewinnung, erneuerbare Energien und eine Fußbodenheizung im gesamten Gebäude sparen nicht nur Heizkosten, sondern erhöhen auch die Produktivität der Maschinen.

[Frage] Die Umwelt zu schonen, ist dabei ein großer Aspekt, aber welche Vorteile ergeben sich darüber hinaus für ASS?

[Ziewers] Wir wollten unter anderem vorteilhafte Arbeitskonditionen für unsere Mitarbeiter schaffen – besseres Licht und eine gleichbleibende Temperatur in der Produktionshalle. Quasi Wohlfühlklima für Mitarbeiter und die Maschinen. So sind die Maschinen auch am Montagmorgen bereits auf der richtigen Betriebstemperatur und wir müssen in der Produktion nicht darauf achten, zu welcher Uhrzeit wir welche Teile fertigen. Denn eine kalte Maschine produziert deutlich mehr Ausschuss. Gerade wenn bei empfindlichen oder kritischen Teilen die Toleranzen kleiner sind, ist die richtige Maschinentemperatur wichtig. Das macht unsere Prozesse effizienter und den Materialverbrauch kleiner.

[Frage] Welche Maßnahmen wurden bereits umgesetzt, welche stehen für die Zukunft noch bevor?

[Ziewers] Der nächste Punkt auf der Liste ist der Austausch der kompletten Beleuchtung im Verwaltungsgebäude durch LED-Lampen. Das haben wir während der Corona-Zeit nicht gemacht, weil die Büros durch Homeoffice ohnehin größtenteils ungenutzt waren. Für 2022 ist das aber eingeplant. Ansonsten sind wir schon sehr gut aufgestellt – wir nutzen ausschließlich erneuerbare Energien und stellen die Fahrzeugflotte, da wo es möglich ist, auf Hybrid-Fahrzeuge um. Aber dennoch, fertig sind wir nie! Fortwährend überdenken wir unsere Prozesse auf Effizienz, Schnelligkeit und Sicherheit und organisieren sie entsprechend um. Das läuft bei uns sozusagen permanent im Hintergrund. Wir haben so bereits ca. 2.000 Teile optimiert und sie damit günstiger gemacht.

[Frage] Zum Beispiel?

[Ziewers] Für unsere Doppelhubzange, die unsere Konstrukteure optimiert haben, verbrauchen wir nun 34 % weniger Material, dennoch ist sie haltbarer durch eine größere Steifigkeit und Festigkeit. Und wenn zum Beispiel eine Roboterhand kleiner und leichter ist, braucht unser Kunde auch nur einen kleineren Roboter um sie zu bewegen. Das vereinfacht das Handling und spart wiederum Energie beim Kunden. Bereits bei der Konstruktion unserer Produkte achten wir darauf, möglichst material- und energieshonend zu arbeiten.

[Frage] Woher kommen die Impulse für die Veränderungen?

[Ziewers] Das ist im Grunde ganz einfach: Wir sprechen mit unseren Kunden. Hier bekommen wir wertvollen Input, was die Bedürfnisse und die Hürden angeht. Und auch bei ASS tauschen wir uns aus. In regelmäßigen Konstruktions- und Entwicklungsmeetings sitzen die Entwickler und Konstrukteure zusammen. Meistens finden wir so passende Lösungen. Was das Thema Sensibilität für Nachhaltigkeit angeht, ist ebenfalls Kommunikation der Schlüssel. Wir gehen auf interne Roadshows und erklären die Bedeutung von Nachhaltigkeit für ASS – was wir tun und warum. Es ist uns wichtig, ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Denn dann sind alle an Bord und machen mit. Unsere Azubis haben zum Beispiel gemeinsam mit den Ausbildern ein Insektenhotel als Kennenlernprojekt konstruiert und gebaut, welches nun auf unserem Firmengelände steht. So kommt man anhand eines konkreten Projekts ins Gespräch und in den Austausch mit den verschiedensten ASS-Gewerken, der durchaus befruchtend sein kann.

[Frage] PRIMAKLIMA e. V. bescheinigt Ihnen die Klimaneutralität, hierüber gleichen Sie die Emissionen aus, die sich nicht einsparen lassen. Ist hier die Grenze des Machbaren bereits erreicht?

[Ziewers] Die Grenze soll, so gut es geht, verschoben werden. Dafür integrieren wir neue Technologien, wo es für uns Sinn ergibt. An der Stelle denken wir natürlich auch wirtschaftlich. Ziel ist es, durch technologischen Vorsprung kosteneffizient zu arbeiten und zu produzieren. So konnten wir seit über zehn Jahren unsere Preise ohne Margenverlust auf dem gleichen Niveau halten, aber trotzdem moderne Fertigungsmethoden nutzen und nachhaltig mit der Zeit gehen. Die restlichen 176 Tonnen CO2 haben wir daher im vergangenen Jahr über PRIMAKLIMA ausgeglichen.

[Frage] Ist nachhaltige Arbeit und Produktion auch ein Wettbewerbsvorteil?

[Ziewers] Auf jeden Fall! Viele unserer Kunden achten bei der Wahl der Zulieferer auf Nachhaltigkeit, irgendwann wird das sogar die Grundvoraussetzung sein. Daher möchten wir gerne für die Zeit nach Corona an der Stelle so gut gerüstet sein, dass wir uns wieder voll und ganz auf unsere Kunden und die Produktion konzentrieren können. Die ruhigere Zeit während der Corona-Pandemie nutzen wir für weitere Optimierungen. Der Nachhaltigkeitsgedanke ist so in unseren Köpfen verankert, dass auch wir bei der Wahl unserer Lieferanten darauf Wert legen.
Wenn man sich mit dem Thema nämlich einmal richtig auseinandersetzt, dann merkt man, dass man auch mit kleinen, cleveren Maßnahmen schon ziemlich viel erreichen kann. Die nächsten Schritte folgen dann fast schon automatisch, denn Effizienz und Nachhaltigkeit passen super zusammen!

Interview mit freundlicher Genehmigung der INDUS Holding AG.

ASS Maschinenbau GmbH
Klef 2
51491 Overath
Deutschland
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